Sagt man bei ungefähren Abschätzungen sowohl „lass mich lügen“ als auch „lass mich nicht lügen“? Was sagt/hört Ihr häufiger?
Ich auch nicht. Aktiv verwendet habe ich es nicht, oder ich habe es völlig vergessen. Es war noch in den 1960er bis 1980er Jahren.Ich habe das schon lange nicht mehr gehört.
umgangssprachlich; Die auf wörtlicher Ebene gegenteiligen Varianten bedeuten als Redensart dasselbe. Dabei tritt "lass mich nicht lügen" häufiger auf
Ich höre/ lese "Lass mich (nicht) lügen" heute zum ersten Mal.Was sagt/hört Ihr häufiger?
Zusätzlich und um zu sagen, dass die Zahlen geschätzt sind und nicht auf die Goldwaage gelegt werden sollten.Interessant! Ich habe das immer ironisch aufgefasst (um die Sprechpause beim Nachdenken zu überbrücken und zu "begründen"), heutzutage quasi mit Smiley "lass mich lügen"
Es ist ja sehr selten. Schriftlich extrem selten, denn es scheint mündlich als Kommunikations-Organisierer zu dienen. (Gibt es einen schöneren Ausdruck?)Ich höre/ lese "Lass mich (nicht) lügen" heute zum ersten Mal.
"Lass mich lügen" und "lass mich nicht lügen" kannte ich bisher gar nicht. Häufiger höre ich "Pi mal Daumen" oder "über den Daumen gepeilt".Sagt man bei ungefähren Abschätzungen sowohl „lass mich lügen“ als auch „lass mich nicht lügen“? Was sagt/hört Ihr häufiger?
Beide kenne ich auch.Häufiger höre ich "Pi mal Daumen" oder "über den Daumen gepeilt".
Interessant! Ich habe das immer ironisch aufgefasst (um die Sprechpause beim Nachdenken zu überbrücken und zu "begründen"),
Es geht m.E. nicht um eine Schätzung, sondern um ein lückenhafte Erinnerung oder vermeintliches Wissen. Also eher in Richtung "wenn ich mich recht erinnere" oder "soweit ich weiß".Häufiger höre ich "Pi mal Daumen" oder "über den Daumen gepeilt".
Ja, natürlich. Aber das hat nicht die neckische Komponente, dass ich nachdenke, um zu lügen.Hierfür geht auch: "Lass mich nachdenken!"
Oder, wenn der Gesprächspartner die Tatsachen nicht kennen kann (wie in meinem Auto-Beispiel aus dem Jahr 1977 (Beitrag #2)), dann ist die Bitte, meine Aussage mit einem gewissen Vorbehalt aufzunehmen, mich nicht eines Tages (wenn mein Gesprächspartner die Rechnung aus dem Jahr 1977 gefunden hat) "drauf festzunageln".Ich kenne auch nur "lass mich nicht lügen". Es geht m.E. darum, dass man von etwas erzählt, an das man sich nicht mehr richtig erinnert, und einen Gesprächspartner bittet, das ggf. zu korrigieren.
Das hatte ich vermutet, entspricht aber nicht der Fragestellung.Es geht m.E. nicht um eine Schätzung, sondern um ein lückenhafte Erinnerung oder vermeintliches Wissen. Also eher in Richtung "wenn ich mich recht erinnere" oder "soweit ich weiß".
Ausdruck der Unsicherheit bei Abschätzungen oder wenn man sich nicht mehr genau erinnert
Von 100 Bekannten verwenden vielleicht 5 die Wendung.Wenn andere die Wendung verwenden, warum gerade Ihr nicht?
Das sehe ich nicht so. So etwas nimmt man sich von Eltern oder Großeltern an und wenn das in einer bestimmten Familie noch so gesagt wird, dann ist es dort halt noch aktuell, für die meisten anderen aber schon am Veralten.ziemlich jung, was eher ausschließen würde, dass die Wendung etwa veraltend wäre
Ja, ich finde die Unterscheidung ergibt semantisch Sinn. Ob das wirklich im Alltag so unterschieden wird, vermag ich nicht zu sagen. Dafür höre ich das zu selten.
- Ohne nicht: Deutet an, dass es sich um eine grobe Schätzung oder ungenaue Erinnerung handelt.
- Mit nicht: Deutet an, dass der Sprecher sein bestes tut, eine gute Schätzung abzugeben bzw. als Lückenfüller, um anzudeuten, dass der Sprecher noch etwas mehr Zeit zur Abwägung seiner Antwort braucht.
Ich habe sie viele Jahre nicht mehr gehört - oder zumindest nicht mehr wahrgenommen.warum gerade Ihr nicht?